Seit dem Jahre 2000 gibt es an der Musikschule Leipzig „Johann Sebastian Bach“ unter Leitung von Evelyn Iwanow eine Tanztheatergruppe, die TanzCompany JSB. Derzeit besteht das Ensemble aus 23 Jugendlichen im Alter von 20-30 Jahren. Die hier beteiligten TanzschülerInnen sind bereits seit 10 bis 20 Jahren im Fachbereich Tanz und werden aus den Oberstufentanzklassen (d.h. ab dem 11. Ausbildungsjahr) durch ein Vortanzen ausgewählt.
Die TanzCompany möchte sich mit unterschiedlichen Themen auseinandersetzen, möchte Fragen stellen, sensibilisieren, ihre Sicht auf die Dinge in tänzerische Bilder fassen. So sind schon eine Reihe eigenständiger Tanztheaterstücke wie „A blue blue day oder mein wunderbarere Waschsalon“ oder „Transit – irgendwo dazischen” entstanden. Alle Produktionen waren Uraufführungen, in welche die Akteure ihre Ideen und ihre Kreativität aktiv einbringen. In allen Inszenierungen ist die Persönlichkeit der Akteure gefragt, denn durch die Summe dieser Verschiedenartigkeit entsteht die Ausdruckskraft der Gruppe.
Aktuelles Repertoirestück ist „In Memoriam – ein Stück gegen das Vergessen“, welches sich mit der schwierigen Problematik der Vertreibung, Entwurzelung auf dem Hintergrund des Holocausts beschäftigt. Es ist gewollt, dass die TänzerInnen Position beziehen, sich auseinandersetzen, mitdenken, sich einfühlen und so hoffentlich ihr Publikum erreichen. Dieses Stück wurde sehr erfolgreich u.a. als Schulkonzert der Musikschule Leipzig „J.S.Bach“, zu den 9. Amateurtheatertagen in Chemnitz, zum Euthanasiekongress des Parkkrankenhauses Dösen und auch zur Gedenkveranstaltung an die Reichspogromnacht der Stadt Leipzig im November 2007 gezeigt. Weiteres Repertoirestück ist „…fremde Fremde…“, mit welchem sich die TanzCompany JSB beim Bundeswettbewerb „Jugend tanzt“ im Mai 2007 in der Sonderkategorie Thematischer Tanz den ersten Preis ertanzte.
Derzeit wird das Stück unter gleichem Titel durch die Mitwirkung von ausländischen Studentinnen und Studenten erweitert und dabei mit einem international besetzten Orchester kooperiert. Was bedeutet „fremd“? Wie reagieren wir auf „Fremde“? Ist unser Land auch eine „Fremde“? Wie fremd sind wir uns manchmal selbst? Jeder hat eine andere Haltung zu „Fremden“, jeder hat eigenen Erfahrungen und die Blickwinkel der Menschen sind auch verschieden. Es sind viele Fragen , die sich aus dem Stücktitel ergeben. Wie sehr trauen sich Menschen, sie selbst zu sein, ihre Meinung zu sagen, ihren Gefühlen zu folgen, Standpunkt zu beziehen? Verhält man sich lieber unauffällig? Wie viel Macht hat Hass? Wie viel Hass wächst aus Unsicherheit?
Wir können solche Fragen nicht mit Tanz beantworten, doch wir können tänzerische Bilder und Stimmungen erzeugen.
Im Gegensatz dazu, sehen Sie hier eine kleine Musikauswahl unserer Showtänze:
- “Feeling Good” von Micheal Bublé
- “Feeling Good” von Nina Simone
- “Fever” von Peggy Lee
- “Think” von Aretha Franklin
- “Respect” von Aretha Franklin
- “What´s a man without a woman” von Tina Turner
- “Big Spender” von Shirley Bassey
- “Woman” von Neneh Cherry
- Best-of-Medley der Gipsy Kings
- französische Chansons
- “Air” von J.S. Bach
Ebenso vielfältig wie unsere Musikauswahl sind auch unsere Kostüme, die Sie in unserer Galerie bewundern können.